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5G gilt als die n\u00e4chste Stufe der digitalen Transformation, welche die industrielle Fertigung in die Zukunft f\u00fchrt. Sie er\u00f6ffnet Perspektiven einer autonomen und effizienteren Mobilit\u00e4t und einer optimierten Transparenz in der Supply Chain. Uwe Volmer, Senior Consultant der MVI PROPLANT, ist seit \u00fcber 20 Jahren in der Logistik international t\u00e4tig und hat sich von Anfang an mit Innovativthemen wie fahrerlosen Transportsystemen (FTF) besch\u00e4ftigt. Im Interview spricht er \u00fcber die M\u00f6glichkeiten von 5G in der Logistik und erkl\u00e4rt die Zusammenh\u00e4nge<\/strong> \u00a0 \u00bb Herr Volmer, wo steht die Logistik-Branche gerade beim Thema 5G? <\/strong>Momentan noch am Anfang, weil 5G noch nicht fl\u00e4chendeckend verf\u00fcgbar ist. Die Erwartungshaltung an diese Technologie ist in der Logistikbranche jedoch extrem hoch. 5G wurde die letzten Jahre sehr hochgeh\u00e4ngt, weil darin ein Mittel gesehen wird, welches die Logistik ma\u00dfgeblich ver\u00e4ndern kann. \u00bb Was soll 5G f\u00fcr die zuk\u00fcnftige Logistik leisten? <\/strong>Es gibt zwei Treiber in der Branche: Die Suche zum einen nach einer eleganten und funktionsf\u00e4higen L\u00f6sung, um Track & Trace zu etablieren, und zum anderen nach einem deutlich schnelleren und effizienten Management von gro\u00dfen Datenmengen. Das hei\u00dft, durch automatisierte und vernetzte Logistikprozesse k\u00f6nnen eine zuverl\u00e4ssigere Sendungsverfolgung und auch eine optimierte Mobilit\u00e4t geschaffen werden. Um diese Anforderungen an die zuk\u00fcnftige Logistik realisieren zu k\u00f6nnen, muss eine umfassende Interaktion zwischen Transportfahrzeugen, Maschinen, Anlagen und Waren gegeben sein. Dabei werden aber riesige Mengen Daten erzeugt. Das Mittel, um diese Daten managen zu k\u00f6nnen, ist 5G. \u00bb Wie ist die derzeitige Marktentwicklung? <\/strong>Eine tats\u00e4chliche, durchg\u00e4ngige Transparenz in der Lieferkette schafft aktuell z.B. Amazon weil sie ein in sich geschlossenes System haben. Bei deren eigenem Lieferservice werden alle Lieferfahrzeuge getrackt. Damit kann Amazon die Standortbestimmung der Waren recht genau anzeigen lassen. Prinzipiell haben die meisten modernen Lkws auch ein GPS-Tracking bereits installiert, aber die Daten werden auf die Prozessbeteiligten einer Lieferkette nicht richtig verteilt. Die Positionierung und Lokalisierung von Waren innerhalb von Lagerhallen, Zwischen-Depots und den damit verbundenen \u00dcbergaben von verschiedenen Transport-Dienstleistern, wird heute oftmals immer noch per Barcode-Scan gemacht, d.h. der Fahrer spielt hier eine wichtige Rolle, wann und wo er welchen Scan durchf\u00fchrt. Statt Scannen kann man Waren aber auch chippen, so dass\u00a0ohne weiteren Aufwand jeder jederzeit online sehen kann, wo sich die Ware befindet. \u00bb Welche Vorteile bringen die 5G-Chips und wie genau funktioniert das? <\/strong>Im Prinzip werden in den meisten F\u00e4llen die Beh\u00e4lter gechipt, in denen die Produkte transportiert werden, insbesondere bei Mehrweg-Beh\u00e4ltern macht dies Sinn, wie z.B. auch bei einer Euro-Palette. Denn die Daten eines Chips k\u00f6nnen \u00fcber das 5G-Funknetz an die Systeme \u00fcbermittelt werden. Die Prozessbeteiligten nutzen normierte Kriterien, anhand derer sie die f\u00fcr ihren Prozessschritt notwendigen Daten in ihrem System abrufen k\u00f6nnen. Je standardisierter die Logistik-Normen, desto effizienter l\u00e4uft das Datenauslesen und der Datenaustausch. Um die Transparenz aber wirklich durchg\u00e4ngig hinzukriegen, gibt es \u00dcberlegungen, dass z.B. Container-Schiffe oder Fracht-Flugzeuge auch eigene 5G-Netze aufbauen, sozusagen einen \u201e5G-Router\u201c an Bord haben. Im Luftfahrtbereich ist das noch am relevantesten. Weil Flugzeuge Waren schneller transportieren k\u00f6nnen als andere Transportfahrzeuge, will man hier noch am ehesten die Lieferungen in kurzen zeitlichen Abst\u00e4nden nachverfolgen k\u00f6nnen. Dies generiert nat\u00fcrlich gr\u00f6\u00dfere Datenmengen. IT-technisch betrachtet, sind also zum einen die Performance, zum anderen die Skalierbarkeit aufgrund des erh\u00f6hten Datenaufkommens die wichtigsten Voraussetzungen f\u00fcr solche Anforderungen. Genau deshalb m\u00f6chte man auf 5G setzen.\u200b\u200b\u200b\u200b\u200b\u200b\u200b In der soeben beschriebenen Form wird es sicher noch dauern. Aber das Thema 5G in der Logistik ist bereits jetzt keine Zukunftsmusik mehr. In immer mehr Betrieben sind die klassischen Euro-Paletten bereits mit 5G-Chips ausger\u00fcstet. Der Chip ist meist im Fu\u00df der Palette verbaut. Schon jetzt gibt es Produzenten, die mit dieser Technik den Standort jeder einzelnen Euro-Palette bestimmen k\u00f6nnen und, durch die verkn\u00fcpften Buchungen, was diese Palette f\u00fcr Ware transportiert. Aktuell eben noch beschr\u00e4nkt auf die 5G-Campus-Netze in Produktionsst\u00e4tten, die noch im Aufbau sind, oder aber mit zum Teil deutlichen L\u00fccken im aktuellen LTE-Netz. \u00bb Wie k\u00f6nnen wir als Logistik-Partner unseren Kunden dabei helfen, noch mehr in Richtung 5G zu denken? <\/strong>Zugegeben kommen wir aktuell in Deutschland noch nicht so schnell mit dem Ausbau des 5G-Netzes vorw\u00e4rts, wie anf\u00e4nglich gedacht, da die Technologie auch beim Endkunden noch nicht so verbreitet ist. Trotzdem sind die Vorteile f\u00fcr den Einsatz von 5G f\u00fcr die Logistikprozesse und damit auch f\u00fcr die Endnutzer enorm. Wir ber\u00fccksichtigen das nat\u00fcrlich schon jetzt in unseren Projekten und lassen dies f\u00fcr die konkreten Anwendungsf\u00e4lle in den Kunden-Fachbereichen, f\u00fcr die wir t\u00e4tig sind, einflie\u00dfen. Das ist aktuell die Grundlagen-Arbeit f\u00fcr sp\u00e4ter: Wir sammeln jetzt schon das Prozess-Know-how f\u00fcr m\u00f6gliche 5G-Anwendungsf\u00e4lle, um in Zukunft professionell agieren zu k\u00f6nnen, sobald die 5G-Technologien fl\u00e4chendeckend f\u00fcr die Logistik nutzbar wird.<\/p>\n [\/et_pb_text][\/et_pb_column] [et_pb_section admin_label=”section”] [et_p […]<\/p>\n","protected":false},"author":8,"featured_media":8227,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_et_pb_use_builder":"","_et_pb_old_content":" 5G gilt als die n\u00e4chste Stufe der digitalen Transformation, welche die industrielle Fertigung in die Zukunft f\u00fchrt. 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Die Erwartungshaltung an diese Technologie ist in der Logistikbranche jedoch extrem hoch. 5G wurde die letzten Jahre sehr hochgeh\u00e4ngt, weil darin ein Mittel gesehen wird, welches die Logistik ma\u00dfgeblich ver\u00e4ndern kann. \u00bb Was soll 5G f\u00fcr die zuk\u00fcnftige Logistik leisten? <\/strong>Es gibt zwei Treiber in der Branche: Die Suche zum einen nach einer eleganten und funktionsf\u00e4higen L\u00f6sung, um Track & Trace zu etablieren, und zum anderen nach einem deutlich schnelleren und effizienten Management von gro\u00dfen Datenmengen. Das hei\u00dft, durch automatisierte und vernetzte Logistikprozesse k\u00f6nnen eine zuverl\u00e4ssigere Sendungsverfolgung und auch eine optimierte Mobilit\u00e4t geschaffen werden. Um diese Anforderungen an die zuk\u00fcnftige Logistik realisieren zu k\u00f6nnen, muss eine umfassende Interaktion zwischen Transportfahrzeugen, Maschinen, Anlagen und Waren gegeben sein. Dabei werden aber riesige Mengen Daten erzeugt. Das Mittel, um diese Daten managen zu k\u00f6nnen, ist 5G. \u00bb Wie ist die derzeitige Marktentwicklung? <\/strong>Eine tats\u00e4chliche, durchg\u00e4ngige Transparenz in der Lieferkette schafft aktuell z.B. Amazon weil sie ein in sich geschlossenes System haben. Bei deren eigenem Lieferservice werden alle Lieferfahrzeuge getrackt. Damit kann Amazon die Standortbestimmung der Waren recht genau anzeigen lassen. Prinzipiell haben die meisten modernen Lkws auch ein GPS-Tracking bereits installiert, aber die Daten werden auf die Prozessbeteiligten einer Lieferkette nicht richtig verteilt. Die Positionierung und Lokalisierung von Waren innerhalb von Lagerhallen, Zwischen-Depots und den damit verbundenen \u00dcbergaben von verschiedenen Transport-Dienstleistern, wird heute oftmals immer noch per Barcode-Scan gemacht, d.h. der Fahrer spielt hier eine wichtige Rolle, wann und wo er welchen Scan durchf\u00fchrt. Statt Scannen kann man Waren aber auch chippen, so dass\u00a0ohne weiteren Aufwand jeder jederzeit online sehen kann, wo sich die Ware befindet. \u00bb Welche Vorteile bringen die 5G-Chips und wie genau funktioniert das? <\/strong>Im Prinzip werden in den meisten F\u00e4llen die Beh\u00e4lter gechipt, in denen die Produkte transportiert werden, insbesondere bei Mehrweg-Beh\u00e4ltern macht dies Sinn, wie z.B. auch bei einer Euro-Palette. Denn die Daten eines Chips k\u00f6nnen \u00fcber das 5G-Funknetz an die Systeme \u00fcbermittelt werden. Die Prozessbeteiligten nutzen normierte Kriterien, anhand derer sie die f\u00fcr ihren Prozessschritt notwendigen Daten in ihrem System abrufen k\u00f6nnen. Je standardisierter die Logistik-Normen, desto effizienter l\u00e4uft das Datenauslesen und der Datenaustausch. Um die Transparenz aber wirklich durchg\u00e4ngig hinzukriegen, gibt es \u00dcberlegungen, dass z.B. Container-Schiffe oder Fracht-Flugzeuge auch eigene 5G-Netze aufbauen, sozusagen einen \u201e5G-Router\u201c an Bord haben. Im Luftfahrtbereich ist das noch am relevantesten. Weil Flugzeuge Waren schneller transportieren k\u00f6nnen als andere Transportfahrzeuge, will man hier noch am ehesten die Lieferungen in kurzen zeitlichen Abst\u00e4nden nachverfolgen k\u00f6nnen. Dies generiert nat\u00fcrlich gr\u00f6\u00dfere Datenmengen. IT-technisch betrachtet, sind also zum einen die Performance, zum anderen die Skalierbarkeit aufgrund des erh\u00f6hten Datenaufkommens die wichtigsten Voraussetzungen f\u00fcr solche Anforderungen. Genau deshalb m\u00f6chte man auf 5G setzen.\u200b\u200b\u200b\u200b\u200b\u200b\u200b In der soeben beschriebenen Form wird es sicher noch dauern. Aber das Thema 5G in der Logistik ist bereits jetzt keine Zukunftsmusik mehr. In immer mehr Betrieben sind die klassischen Euro-Paletten bereits mit 5G-Chips ausger\u00fcstet. Der Chip ist meist im Fu\u00df der Palette verbaut. Schon jetzt gibt es Produzenten, die mit dieser Technik den Standort jeder einzelnen Euro-Palette bestimmen k\u00f6nnen und, durch die verkn\u00fcpften Buchungen, was diese Palette f\u00fcr Ware transportiert. Aktuell eben noch beschr\u00e4nkt auf die 5G-Campus-Netze in Produktionsst\u00e4tten, die noch im Aufbau sind, oder aber mit zum Teil deutlichen L\u00fccken im aktuellen LTE-Netz. \u00bb Wie k\u00f6nnen wir als Logistik-Partner unseren Kunden dabei helfen, noch mehr in Richtung 5G zu denken? <\/strong>Zugegeben kommen wir aktuell in Deutschland noch nicht so schnell mit dem Ausbau des 5G-Netzes vorw\u00e4rts, wie anf\u00e4nglich gedacht, da die Technologie auch beim Endkunden noch nicht so verbreitet ist. Trotzdem sind die Vorteile f\u00fcr den Einsatz von 5G f\u00fcr die Logistikprozesse und damit auch f\u00fcr die Endnutzer enorm. Wir ber\u00fccksichtigen das nat\u00fcrlich schon jetzt in unseren Projekten und lassen dies f\u00fcr die konkreten Anwendungsf\u00e4lle in den Kunden-Fachbereichen, f\u00fcr die wir t\u00e4tig sind, einflie\u00dfen. Das ist aktuell die Grundlagen-Arbeit f\u00fcr sp\u00e4ter: Wir sammeln jetzt schon das Prozess-Know-how f\u00fcr m\u00f6gliche 5G-Anwendungsf\u00e4lle, um in Zukunft professionell agieren zu k\u00f6nnen, sobald die 5G-Technologien fl\u00e4chendeckend f\u00fcr die Logistik nutzbar wird.<\/p>","_et_gb_content_width":"","footnotes":"","_links_to":"","_links_to_target":""},"categories":[122],"tags":[],"yoast_head":"\n
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