Die Produktpalette bei deutschen Automobilherstellern ist groß, die Varianten von Fahrzeugmodellen riesig. Das macht die Herstellung der Autos, oftmals auf gleichen Produktionslinien, komplex. Damit am Ende ein qualitativ hochwertiges und sicheres Fahrzeug aus dem Werk fährt, sorgen Qualitätsprozesse nach einer speziellen Methodik. Die Moderation der dafür notwendigen Workshops waren bisher bei einem unserer Kunden nur Mitarbeitern vorbehalten. Seit Herbst letzten Jahres hat MVI PROPLANT einen der wenigen Aufträge für die Moderation der Workshopkaskade für einen neuen Elektro-Van erhalten. In einem kurzen Interview berichtet Frau Dörte Garcia Schulz über die Methode.
KVP: Kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Kennt man. Hat im Prinzip jeder OEM. Unser Kunde hat dabei vor über 15 Jahren die sogenannte 3P-Methode etabliert, die die Qualität der Fahrzeugherstellung sicherstellt. „Die Werksprozesse werden komplexer, weil es neben manuellen Handgriffen an den Arbeitsplätzen immer mehr automatisierte Prozessschritte gibt, die langfristig eine Vereinfachung bringen sollen. Aber aktuell gibt es eben auch noch alte Modelle auf den Produktionslinien, die parallel zu neuen Modellen trotzdem produziert werden müssen. Diese sind bei Modellanläufen wie etwa aktuell dem Elektro-Van in der Produktionsplanung zu berücksichtigen“, erläutert Dörte Garcia Schulz.
Um was geht es in den 3P-Workshops für den Elektro-Van?
“Das Besondere an dem Projekt ist, dass wir als Dienstleister diese Workshops durchführen und moderieren dürfen.“ Das Vertrauen des OEMs war aufgrund früherer Aufträge in dem Umfeld so groß, dass die MVI PROPLANT-Mitarbeiterin und ihr Kollege Steffen Bartels nun die Einführung der neuen Produktionslinien für den Elektro-Van im Werk Hannover quasi mitgestalten können.
Konkret geht es darum, u.a. Technik- und Anlagenkonzepte abzusichern, Montagereihenfolgen festzulegen, Taktungen und Taktzeiten zu bestätigen, die Arbeitsplatzgestaltung und Ergonomie abzustimmen und die Materialanstellung zu definieren. Der Inhalt der Workshops zum Elektor-Van unterliegt natürlich strengster Geheimhaltung.
„Grundsätzlich ist aber immer eine effiziente und damit kostensparende Produktion das Ziel. Die 3P-Workshops sollen dies sichern, indem von Anfang an in der Produktionsplanung mit allen Prozessbeteiligten: Montage, IE, Planung, Logistik, Fertigung, Arbeitssicherheit, Betriebsrat und Qualitätssicherung dieses Ziel verfolgt wird. Je kostensparender dann das Auto hergestellt wird, desto größer ist der Gewinn. Daher will sich auch unser Auftraggeber nicht in die Karten schauen lassen, denn in diesen Workshops muss über sensible Informationen gesprochen werden und es fallen Entscheidungen über zukünftige interne Produktions-Maßnahmen“, sagt die Teamleitung der Prozessplanung MVI PROPLANT.
Aktuelle Herausforderungen
Die effiziente Produktion für ein neues Modell zu konzipieren, ist herausfordernd, weil jeder einzelne Schritt durchdacht, abgestimmt, technisch geprüft und qualitätsgesichert dokumentiert werden muss. Diese Workshops müssen daher regelmäßig stattfinden. Momentan führen ihr Kollege und sie wöchentlich Workshops durch. Dabei werden ca. 8-10 Montagearbeitsplätze mit 15-20 Minuten Fertigungsinhalten konzipiert.
“Aufgrund der Corona-Maßnahmen können wir uns aktuell maximal zu fünft vor Ort treffen. Die anderen Teilnehmer werden online zugeschaltet“, erzählt Dörte Garcia Schulz. „Auch das war mit einem Lerneffekt für uns verbunden: Digitale Arbeits-Workshops sind anstrengender als man denkt, sowohl für uns als Moderatoren, als auch für die Teilnehmer, die konzentriert bleiben müssen. Denn ständig nur am Bildschirm Prozesse gemeinsam planen, ohne schnell mal was z.B. an einem Whiteboard oder Flipchart zeigen zu können, macht es nicht gerade einfacher.“ Das Arbeiten mit diesen interdisziplinären Teams mache ihr trotz der alltäglichen Herausforderungen immer noch viel Spaß.
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Frau Dörte Garcia Schulz
Teamleitung Prozessplanung MVI PROPLANT
Mail Doerte.Garcia-Schulz@proplant-mvi.com