In der rasanten Transformation der Unternehmens-IT ist die Cloud nicht mehr wegzudenken. Doch was steckt hinter den Kosten? Alexander Flach, ein Experte der MVI SOLVE-IT in Sachen Cloud-Lösungen, gewährt uns einen Einblick in die Welt der Kostentransparenz in der Cloud und warum dies für unsere Softwareentwicklung von größter Bedeutung ist.
Heute ist es für IT-Entscheider besonders wichtig, das Projektbudget nicht aus den Augen zu verlieren. Tatsächlich zeigt die Praxis, dass fast alle IT-Systeme in die Cloud migriert bzw. Neuentwicklungen gleich in einer Cloud-Infrastruktur implementiert werden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind Unternehmen auf die neuen Services der großen Cloud-Provider angewiesen. Die Gründe hierfür sind vielfältigst, von der Leistungsfähigkeit bis zu den Möglichkeiten im Bereich Big Data und Künstlicher Intelligenz. Neueste Technologien und Services stehen durch die Cloud plötzlich auf Knopfdruck zur Verfügung, die vorher nicht einfach nutzbar waren.
Auch wenn dadurch Unternehmen auf den Betrieb riesiger Rechenzentren verzichten können, sind Kosten in der Cloud eine Herausforderung, da sie sich erheblich von traditionellen On-Premise-Modellen unterscheiden. „Als Software-Entwickler müssen wir heute die Kosten von Cloud-Services verstehen, um die Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen und effektive Beratung bieten zu können“, erklärt Alexander Flach, Head of Business Unit Cloud bei der MVI SOLVE-IT.
Wissen der Software-Entwickler über die Cloud
Cloud-Anbieter wie Amazon (AWS) und Microsoft (Azure) bieten eine breite Palette an Services mit unterschiedlichen Preisgestaltungen. Um eine kosteneffiziente Architektur zu entwerfen und Cloud-Lösungen als entscheidenden Faktor in die Lösungsfindung einzubeziehen, ist das Wissen über Pricingmodelle unerlässlich. „Diese Cloud-Anforderungen machen heutige IT-Projekte komplexer, weil sie eine zusätzliche Komponente in der System-Umsetzung darstellen.”
Faktoren zur Kalkulation von Cloudkosten
Die Kalkulation der Cloud-Kosten berücksichtigt eine Vielzahl von Faktoren, darunter Service-Laufzeiten, Kapazität, Speicherplatz, Anfragen im System, Datentransfer und Pauschalgebühren. Alexander Flach fügt noch hinzu: Mehr Traffic im System bedeutet höhere Kosten, da die Cloud zusätzliche Ressourcen benötigt, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Ein Beispiel aus der Praxis für eine Cloud-Optimierung im Kundenprojekt: „Das vorliegende Kundensystem hat nur interne Anwender, die mit dem System während der Business-Zeiten arbeiten und es wird nachts und am Wochenende nicht genutzt. Daraufhin haben wir eine Automatisierung eingebaut, die das System in diesen Zeiten ausschaltet, sowie große Teile der Infrastruktur abbaut und morgens vor Betriebsbeginn wieder aufbaut. Da die Cloud-Infrastruktur abgebaut wurde, entstehen in dieser Zeit nun keine Cloudkosten für den Kunden mehr.“ Damit konnte MVI SOLVE-IT den Kunden im Thema Cloud und Kosten beraten und gleichzeitig für ihn Cloudkosten von bis zu 50% einsparen. Ein ähnliches Konzept war bei OnPremise früher schlichtweg nicht möglich.
Leistung: Kostentransparenz für IT-Projekte
Die MVI SOLVE-IT bietet ihren Kunden vielseitige Services, die ihnen helfen, die Cloud-Anwendungen besser zu verstehen. “Es ist wichtig Transparenz zu schaffen,” erläutert Alexander Flach. Die Software-Entwickler erbringen Beratungsleistungen für die IT-Auftraggeber, um kosteneffiziente Architekturen zu erstellen. Neben der Beratung übernehmen die MVI-Entwickler den Aufbau der Cloudumgebungen und Migrationen in die Cloud. „Hierfür integrieren wir das Thema Kostentransparenz auch vermehrt direkt in den Entwicklungsprozess. So werden Entwickler bspw. über Veränderungen an den zu erwartenden Cloud-Kosten, die durch ein neues Feature verursacht werden, automatisiert in Pull Requests informiert. Dies schafft bereits früh Awareness und kann verwendet werden, um bei Bedarf nach anderen Lösungswegen zu suchen. Die Anforderungen an den Betrieb werden grundsätzlich auch größer und wir fungieren immer mehr als Ideengeber für Kosteneinsparungen nach Inbetriebnahme eines Systems“, berichtet der Cloud-Experte.
Tools für Reportings, Dashboards, Kostenabschätzungen und Alerting werden bereits von den Cloud-Providern zur Verfügung gestellt. Die DevOps-Mitarbeiter der MVI SOLVE-IT haben Zugriff auf diese Tools, die den Betrieb für den Kunden sicherstellen sollen. Es lassen sich Alerts setzen, um über die Überschreitung von Kosten-Thresholds informiert zu werden und ggf. sogar direkt Aktionen einleiten zu können.
Herausforderungen in der Praxis
Die Herausforderungen in der Praxis sind vielfäligt, von der Identifizierung von Kosteneinsparmöglichkeiten und die Entwicklung der der dazu passenden Automatisierungslösungen. „Zudem gibt es auch komplexe Multicloud-Szenarien“, resümiert Flach. „Kunden nutzen oft für das gleiche System unterschiedliche Cloud-Plattformen, weil sie bestimmte Services miteinander kombinieren wollen. Durch die verzweigte Multicloud-Landschaft wird es nochmal schwieriger die Übersicht über die entstehenden Cloud-Kosten zu behalten.“ Doch diese Herausforderungen sind auch Chancen. „Ich persönlich bin auch als IT-Manager begeistert von der Arbeit mit Cloudtechnologien, weil sie die Entwicklungsaufgaben im Software-Umfeld erweitert.“ Als Entwickler wolle man in der Regel mit modernen, neuen Technologien arbeiten und die Cloud eröffnet neue Möglichkeiten für kreative Lösungen und fördert die Agilität in der Softwareentwicklung. Der Cloud-Spezialist ist sich sicher „noch nie war es so leicht ganze Serverlandschaften auf Knopfdruck hochzufahren, etwas auszuprobieren und danach direkt wieder abzubauen – das fördert Agilität.“